Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kein denkender Mensch möchte kämpfen, denn er weiß, daß er dabei verletzt werden kann. Das bedeutet Schmerzen, eventuell Entstellung oder lange Arbeitsunfähigkeit.
Aber je mehr wir zeigen, dass wir Angst vor einer körperlichen Auseinandersetzung haben, desto eher signalisieren wir anderen, dass wir ein leichtes Opfer sind. Nicht nur für körperliche Gewalt, sondern auch für Übervorteilung, Belästigung und Mobbing.
Die Kunst zu kämpfen besteht darin, dazu in der Lage zu sein und es deshalb nicht tun zu müssen. Verteidigungsfähigkeit vermittelt das erforderliche Selbstbewußtsein, um potentielle Aggressoren abzuschrecken.
Wing Tsun Kung Fu ist geradlinig und direkt, kompromisslos und schnörkellos. Jede Bewegung dient nur dem einen Zweck, so ökonomisch wie möglich und ungeachtet einer körperlichen Überlegenheit des Angreifers dessen Aggression schnell und effektiv zu beenden.
Da es mehr auf Konzepten als auf Techniken basiert, kann es vom Anfänger schneller als andere Stile umgesetzt und erfolgreich eingesetzt werden.
Durch seine Einfachheit und Effizienz ist Wing Tsun Kung Fu heute fester Bestandteil der Ausbildung von Sicherheitskräften, es ist offizielle Selbstverteidigungsmethode der Polizei in NRW und vieler Spezialeinheiten des Bundes und der Länder.
Wing Tsun Kung Fu versteht sich nicht als Kampfsport.
Es bereitet auf den Ernstfall vor, einen Kampf ohne Regeln und Schiedsrichter in einer dunklen Gasse, Tiefgarage oder Kneipe. Hierfür darf sich der Verteidiger nicht dadurch in Nachteil bringen, dass sein Training sich am Regelwerk von Wettkampf-Sportarten orientiert, die die effektivsten, möglicherweise lebensrettenden Techniken verbieten.
Aus diesem Grund finden im Wing Tsun Kung Fu keine Wettkämpfe statt, um eine Entschärfung der Technik zu verhindern.
Wing Tsun Kung Fu entstand vor ca. 300 Jahren im alten China. Es wurde entwickelt, um das damals verbreitete Shaolin Kung Fu zu besiegen, von dem die meisten heute bekannten Kampfsportarten abstammen.
Wing Tsun Kung Fu hat sich seitdem ständig weiterentwickelt und wurde immer weiter verfeinert, aber die Spezialisierung auf die realistische Selbstverteidigung und den kompromisslosen Kampf blieb stets erhalten.
Das heutige Wing Tsun Kung Fu ist eine moderne Umsetzung der traditionellen Prinzipien in ein schnell erlernbares Selbstverteidigungskonzept.
Dabei wird vor allem den psychologischen Faktoren und der Rechtslage bei einer Auseinandersetzung Rechnung getragen. Das Training von Kommunikation und Deeskalation ist fester Bestandteil des Wing Tsun Kung Fu-Unterrichts und simuliert die reale Auseinandersetzung so praxisnah wie möglich in Rollenspielen.
Diese Fähigkeiten werden kombiniert mit konsequenter Kampftechnik zur schnellen Beendigung einer Bedrohung.
Der WingTsun-Unterricht orientiert sich an einem Graduierungssystem, das zunächst aus 12 Schülergraden besteht, gefolgt von Lehrer- und Meistergraden. Jedem der Schülergrade ist ein spezifisches Programm mit einer bestimmten Problemlösung zugeordnet:
- Die ersten 4 Schülergrade beschäftigen sich mit Reaktionen gegen Faustschläge und Fußtritte.
- Die Programme zum 5. bis 8. Schülergrad lehren Reaktionen gegen Greifen, Halten, Würgen, Wurftechniken und Ringerangriffe sowie Verteidigung in Bodenlage.
- In der Oberstufe vom 9. bis 12. Schülergrad werden Möglichkeiten gegen bewaffnete Angreifer und mehrere Gegner trainiert. Außerdem lernt der Schüler jetzt Techniken zur verletzungsfreien Überwältigung unterlegener Angreifer.
Neben diesen Kampftechniken lehrt Wing Tsun Kung Fu Koordination und Körperbeherrschung, Geduld und Selbstbewusstsein.
Und nicht zuletzt macht das Training jede Menge Spaß.
Wing Tsun Kung Fu ist nicht so anonym wie z.B. ein Fitnesscenter. Man trainiert zusammen, nicht gegeneinander.
Damit jeder auf seine Kosten kommt, werden die Schüler ihrem Trainingsstand entsprechend in kleine Gruppen eingeteilt. So werden Anfänger nicht über- und Könner nicht unterfordert.
Die Ausbilder vermitteln Wing Tsun Kung Fu in Theorie und Praxis, sie sind “Ausbilder zum Anfassen”. Die Schüler bekommen die Technik erklärt, demonstriert und sie üben diese mit den Ausbildern und ihren Trainingspartnern.
Nur so kann man die Bewegungen verstehen und Kampfkunst erlernen.
Der Einstieg ins Training ist zu jeder Zeit möglich. Bei Kontaktaufnahme mit der Schule wird ein Termin für eine Einführungsveranstaltung oder ein Probetraining vereinbart.
Dieser erste Unterricht ist halb theoretisch und halb praktisch, um dem Ausbilder die Möglichkeit zu geben, die Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten des Wing Tsun Kung Fu zu erläutern und zu demonstrieren.
Durch Zuschauen läßt sich die Logik des Wing Tsun Kung Fu kaum erfassen, deshalb sollte der Interessent sich gleich auf ein praktisches Mitmachen einstellen.